Headshaking

Leider handelt es sich um eine Erkrankung deren Ursache häufig nur schwer oder gar nicht diagnostiziert werden kann. Man spricht in diesen Fällen von „ideopathischem Headshaking“.

Ursache und Auslöser

Licht wird heute als einer von vielen möglichen Auslösern angesehen. Man geht davon aus, dass das chronische Headshaking eine Form von Schmerzäußerung ist und es sich dabei um jeden Schmerz im Bereich des Kopfes handeln kann. Inzwischen geht man davon aus, dass der Trigeminusnerv das eigentlich erkrankte Organ ist. Er ist ein großer Gesichtsnerv, der unter anderem die Kaubewegungen steuert und für sensorische Wahrnehmungen im Gesicht verantwortlich ist. Der Trigeminus Nerv versorgt unter anderem die Nüstern und den Nasengang mit sensorischen Fasern.

Nach neuesten Erkenntnissen nimmt man an, dass Herpesinfektionen mit EHV -1 Viren eine ursächliche Rolle spielen. Sie können über längere Zeit im Körper persistieren und  verstecken sich in den Nervenzellen. Denkbar wäre, dass bei Stress und / oder zunehmender Wärme durch Arbeit oder Umgebungstemperatur diese Viren aktiv werden und dadurch die Reizwahrnehmung und Reizleitung erhöht wird.

Symptome

  • plötzliches nach oben Schnicken des Kopfes
  • Reiben der Nase an den Beinen und am Boden
  • Niesen oder Schnauben, als würde ein Fremdkörper in der Nase stecken
  • Sowohl ganzjähriges als auch saisonales Auftreten in den Frühjahrs- und Sommermonaten mit zunehmender Tageslichtlänge
  • Vermehrte Symptome bei grellem Sonnenlicht und Wärme
  • Zunahme bei Arbeit und Stress
  • Überempfindlichkeit bei Pollenflug und vielen Insekten in der Luft
  • Versuche direktes Sonnenlicht zu vermeiden, sofern die Möglichkeit besteht

Einteilung in Schweregrade

  1. Gelegentlich treten leichte Symptome wie Zittern der Gesichtsmuskeln oder Schnauben auf, das Pferd ist reitbar.
  2. Symptome treten regelmäßig unter identischen Bedingungen auf, gering gradige klinische Anzeichen, das Pferd ist reitbar.
  3. Deutlich ausgeprägte Symptome wie Kopfzucken, Kopfschlagen oder Treten mit dem Vorderbein in Richtung Kopf, das Pferd ist reitbar aber nicht angenehm und schwierig zu kontrollieren.
  4. Das Pferd ist nicht zu kontrollieren und nicht reitbar.
  5. Es kommt zu gefährlichen Verhaltensweisen des Pferdes mit auffälligen Verhaltensmustern.

Diagnostik

  • Untersuchung von Gebiss, Maulhöhle und der Funktion der Kiefergelenke
  • Augenuntersuchung
  • Endoskopische Untersuchung des Gehörganges
  • Endoskopische Untersuchung der obere Atemwege
  • Endoskopische Untersuchung der Luftsäcke
  • Röntgenologische Untersuchung der Zähne, der Nasengänge und der Nebenhöhlen, sowie der Kiefergelenke und der ersten beiden Halswirbel
  • Anästhesie des N. infraorbitalis; Anästhesie des N. maxillaris
  • Allergietest
  • Untersuchung des Kopfes mittels Computertomografie