Das Verfahren ist sehr empfindlich und kann im gesamten Skelettbereich genutzt werden. Es ist aber nur als Baustein der orthopädischen Untersuchung zu sehen. Das Verfahren ist zwar sensibel, aber wenig spezifisch, so dass auf eine gezielte Röntgen- und Ultraschalluntersuchung nicht verzichtet werden kann.
Stoffwechseländerungen im Knochen können vor morphologischen Veränderungengen erkannt werden, d.h. mehrere Wochen vor Veränderungen der Knochendichte. Damit wird eine frühere Behandlung und frühzeitige Einleitung einer entsprechenden Rekonvaleszens möglich. Die Frühdiagnostik kommt beim Pferd z.B. beim Auftreten von Fissuren, bei Spaterkrankungen ohne röntgenologische Veränderungen, bei Sesamoiditis oder bei Insertiondesmopathien zum Einsatz.
Ferner dient die szintigraphische Untersuchung auch zur Abklärung von Röntgenbefunden. Die röntgenologische Untersuchung ist als statische Untersuchungsmethode nicht dazu geeignet eine Aussage über aktive Prozesse im Knochen zu treffen. Mit Hilfe der Szintigraphie können aber Röntgenveränderungen z.B. am Strahlbein hinsichtlich der Lahmheitsursache wesentlich genauer interpretiert werden. Vor allem bei Lahmheiten, die sich aufgrund ihres Grades und / oder Lokalisation der Lahmheitsuntersuchung mittels diagnostischer Injektionen entziehen, kommt die Szintigraphie zum Einsatz.